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Corinna Koch, 28 Februar 2015

Startup Interview - Mit Daniel Kania von GreenLab Berlin UG

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GREENLAB BERLIN entwickelt und produziert im Rahmen einer Forschungsarbeit an der Berliner Humboldt Universität flüssigen und festen Biodünger. Dieser wird durch ein spezielles Upcyclingverfahren aus pflanzlichen Resten der Lebensmittelindustrie hergestellt. Upcycling bedeutet, das Abfallprodukte oder nutzlose Stoffe in neuwertige Produkte umgewandelt werden. Im Gegensatz zum Downcycling kommt es bei dieser Form des Recyclings zu einer stofflichen Aufwertung. Auf Ihrer Webseite werden, neben flüssigem Dünger „Blümchenfutter“ und festem Dünger, „Pimp my Gärtchen“ T-Shirts und einen Jutebeutel mit passenden Gärtner-Sprüchen wie „Tomaten-Versteher“ oder „Streber-Gärtner“ verkauft.

 

GreenLab Berlin Das Start-up GreenLab Berlin wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit dem Zuschuss für Wagniskapital „Invest“ gefördert. Mit dieser Auszeichnung bekommen Business Angels 20% ihrer Investition erstattet. Dies gilt ab einem Investitionsbetrag von 10.000€. Diese Unterstützung bekommt ein Start-up nur, wenn es als förderfähig anerkannt wurde. Das ist jedoch noch nicht alles, was das Start-up im ersten Geschäftsjahr erreicht hat.

 
GreenLab Berlin, Quelle: Daniel Kania

 

Im Jahr 2014 hat das Team neben der oben genannten Anerkennung noch zwei weitere Auszeichnungen gewonnen. Einerseits den Green Alley Award der Green Alley Investment GmbH und im November den Taspo Award in der Kategorie Geschäftsidee des Jahres 2014.

Hallo Daniel, es freut mich, das du dir die Zeit genommen hast, um die Interview-Fragen zu beantworten. Du arbeitest bei GreenLab Berlin, einem Start-up Unternehmen. Kannst du etwas darüber erzählen wie die Arbeit in einem Start-up für dich aussieht?

Tagtäglich ist, nicht wie in einem größeren Unternehmen, ein Themenblock zu bearbeiten, sondern man bearbeitet diverse, vollkommen unterschiedliche Aufgaben. Bei mir ist es an einem Tag beispielsweise mal die Aktualisierung der Homepage, dann der Kontakt mit unseren Vertriebspartnern und zu guter Letzt die Rechnungsstellung und die Mitarbeit in der Produktion.

War es von Anfang an geplant in einem Start-up-Unternehmen mitzuwirken?

Ich habe seit dem Studium mit dieser Überlegung gespielt. Schon dort habe ich alle Entrepreneurship-Kurse, die die Uni bot, belegt. Und auch nach dem Studium, als sich nicht direkt die Gelegenheit bot, habe ich das Thema Start-up nie aus den Augen verloren. Und vor knapp drei Jahren bot sich plötzlich die Möglichkeit, bei der von meinen beiden Kolleginnen entwickelten Idee mitzumachen.

Was spricht in deinen Augen dafür als Wirtschaftsingenieur Erfahrungen in einem Start-up-Unternehmen zu sammeln?

Vor allem die Verantwortung, die man vom ersten Tag an hat,die Herausforderung, Dinge selbst zu klären, weil man keinen Vorgesetzten hat und, wie schon beschrieben, die Vielfältigkeit der Aufgaben.

Hast du dazu ein konkretes Beispiel?

Konkret merkt man das jeden Tag. Wenn ein Kunde beispielsweise über den Preis verhandeln möchte, dann weiß ich ganz genau was noch möglich ist, denn ich selbst habe die Kalkulation gemacht. Wir haben vollkommen selbständig als Dreier-Team in wenigen Monaten eine Produktion geplant, Räumlichkeiten und Maschinen gesucht, die Maschinen eingerichtet und produzieren nun —welches Unternehmen kann einem so etwas bieten?

Und so zieht sich das durch alle Bereiche. Auch wenn man scheitern sollte, dann hat man so viel mehr Erfahrung zu bieten als jemand der die gleiche Zeit in einem großen, gestandenen Unternehmen gearbeitet hat.

Was waren deine „Hochs“ bei GreenLab Berlin und wie motivierst du dich ein Tief zu überstehen?

Das definitive höchste Hoch war, unsere Produkte das erste Mal bei einem Händler stehen zu sehen. Tiefs gab und gibt es natürlich auch einige - aber gerade diese sind im Nachhinein unheimlich wichtig für die Zukunft des Unternehmens und da ich von uns und unseren Produkte einfach überzeugt bin kommt das Aufstehen nach dem Fallen ganz von alleine!

Was plant ihr als nächstes? Expansion, Produktentwicklung, Produktdiversifikation, Marktdurchdringung oder am besten alles auf einmal?

Wir haben in naher Zukunft das Ziel unsere Produkte in ganz Deutschland zu vertreiben; hier lag der Fokus in 2014 vor allem in der Region Berlin und Potsdam. Jeder potenzielle Kunde soll das Produkt spätestens im kommenden Jahr in einer mittelgroßen Stadt in seiner Nähe erhalten und nicht nur online bestellen können. Aber auch die Entwicklung, worauf dann die Einführung neuer Produkte folgen soll, geht weiter.

Wie habt ihr euch dazu entschieden?

Wir wollen vor allem mit unseren Produkten überzeugen und eine neue zeitgemäße Marke in der grünen Branche platzieren, daher fokussieren wir uns auf die Expansion, aber dabei spielt für eine solche Marke auch die Produktentwicklung eine große Rolle. Da aber die Entwicklungszyklen in diesem Bereich sehr lang sind(vor allem ist die Forschung im Feld auf die warmen Monate beschränkt und Ergebnisse erhält man immer erst nach einer gewissen Pflanzenwachstumszeit) läuft die Forschung soweit wie möglich parallel.

Am Ende würde ich gerne wissen, was du unseren Studierenden empfehlen würdest, die auch in einem Start-up arbeiten möchten? Worauf muss man achten?

Plant mit realistischen Meilensteinplänen und macht euch nicht selbst etwas vor, der Weg ist mühselig und vor allem lang. Vor allem ist auch der Austausch mit anderen wichtig, mit anderen Start-ups wie auch mit der Familie und Freunden, und nehmt Kritik an, um euch nicht zu verrennen. Viele Start-ups haben so ihr Geschäftsmodell schon um 180° gedreht bevor sie erfolgreich wurden. Man ist vollkommen überzeugt von dem was man tut, sonst würde auch nicht so viel Herzblut in das Projekt fließen, aber dabei kann man auch manche Irrwege schlecht erkennen. Die Erfolge die man erzielt und der Stolz dabei, das kann man in einem großen Konzern wohl so niemals erfahren.

Herzlichen Dank für das Interview und deine Tipps an unsere Studierenden. Ich wünsche weiterhin eine gute und erfolgreiche Zeit bei GreenLab Berlin!

Vielen Dank! Ich hoffe, ich konnte einige Leser davon überzeugen, dass es sich lohnt den Weg mit eigenen Ideen zu gehen.

 

Daniel Kania

Zur Person: Daniel Kania studierte Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Universität Berlin inklusive eines Auslandssemesters in Rom. Zunächst sammelte er Berufserfahrung als Tutor und Werkstudent bevor er, nach dem Traineeprogramm bei einem Technologieunternehmen, als Mitgründer das Startup GreenLab Berlin aufbaute. Mit seinen beiden Kolleginnen Dr. Ines Eichholz und Dr. Sabine Schäfer aus dem Bereich der Agrarwissenschaften bilden sie zusammen die GreenLab Berlin UG.
greenlab.berlin

Quelle: Daniel Kania

Corinna Koch

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